Tiere in und an meiner Hütte

18 11 2009

Gestern habe ich einen schön faulen Tag ohne Tour oder anderweitige Anstrengungen verbracht. Nur essen, baden und auf meinem Balkon lesen. Dabei habe ich allerdings fast mehr Tiere gesehen, als auf der Dschungelwanderung. Fast den ganzen Nachmittag hatte ich Besuch von der Affenbande. Klar: Ich musste wieder füttern, diesmal mit Bananen. Die Affen setzten sich zu mir auf die Bank, vertilgten das Bananen Vesper und ließen sich um mich rum häuslich nieder. Ich machte Fotos und zeigte ihnen ihre Bilder. Das hat die ansonsten doch eher (scheinbar) desinteressierten Kerle total aus dem Häuschen gebracht. Sie machten große starre Augen und zogen die Kamera mit beiden Händen bis vor ihre Nasen, dann tippten sie das Display vorsichtig mit der Zunge an und schauten hinter die Kamera. Besonders interessant waren die Bilder dann, wen ein Banane essender Kollege zu sehen war. Habe mich sehr amüsiert.

Affenbelagerung

Affenbelagerung

Meine Hütte liegt direkt am Fluss, da kann man schön im relativ flachen Wasser baden. Bei 35 Grad und 100 % Luftfeuchtigkeit hat man fast keine andere Wahl. Ich also Badehose an und rein. Ich war allerdings keine 5 Minuten drin, da hat mich ein Fisch so kräftig in den Hintern gebissen, dass ich mit einem spitzen Schrei in weltrekordverdächtiger Geschwindigkeit wieder aus dem Wasser draußen war. Keine Ahnung, wer oder was das war, jedenfalls sieht man den blutigen Abdruck zweier kleiner Zahnreihen. Ich dachte, Piranhas gibt’s nur in Südamerika …?

In meinem Zimmer erwartete mich dann ein ca. 30 cm langer Tokeh (eine Art Riesengecko) in einem dunklen Winkel. Ich mag die ja prinzipiell gerne, aber wenn so ein Viech plötzlich losrennt und an einem vorbei schießt, das ist schon ein ziemlicher Kick.

Tokeh an meiner Wand

Tokeh an meiner Wand

Wieder zurück auf meinem Balkon konnte ich dann direkt einem Waran zuschauen, wie der die Palme vor meinem Balkon hochgestiegen ist. Das Tier war mindestens 80 cm lang und sah aus wie ein Komodo Waran in klein. So stämmige Schultern und gemächliche sich nach rechts und links biegende Bewegungen. Ist dann oben in der Palme verschwunden und nicht mehr aufgetaucht.

Abends nach dem Abendessen dann der Dschungel-Härtetest: Im Bad eine absolut widerwärtige Spinne, nicht so arg groß wie die Höhlenspinne, dafür aber von atemberaubender Hässlichkeit. Ich war so außer mir, dass ich im Zickzack durch meine Hütte gerannt bin und gar nicht wusste was ich machen soll. Dann kam mir mein DEET Spray in die Finger, und das habe ich ihr dann verabeicht. Verblüffende Wirkung. Die Spinne ging noch 3 Schritte weiter, dann verstarb sie ohne einen Mucks.

Konfrontationstherapie meiner Arachnophobie

Konfrontationstherapie meiner Arachnophobie

Habe jetzt genug Tiere gesehen, daher reise ich heute ab. Um drei geht mein Bus nach Surat Thani, von da nehme ich heute Abend den Nachtzug nach Bangkok, im Liegewagen. Das wird bestimmt auch ne Erfahrung. Hoffentlich ist kein Schnarcher im Abteil.